Paul Lahninger
Aspekte meiner Lebensgeschichte
vom Lehrerschreck zum Lehrtrainer aus meinem Buch „Nährende Zeilen“, S 132-133
Leben (fast) ohne Auto – SN Artikel
vom Lehrerschreck zum Lehrtrainer aus meinem Buch „Nährende Zeilen“, S 132-133
Leben (fast) ohne Auto – SN Artikel
Das Leben hat mir Lernfreude und Abenteuerlust geschenkt. So erzählen meine Eltern, dass ich mir schon mit 3 Jahren Gedichte merkte, noch bevor ich richtig sprechen konnte. Bald „las“ ich Kinderbücher vor, ohne einen Buchstaben zu kennen: ich hatte mir das mehrmals Vorgelesene Wort für Wort eingeprägt. Weniger Freude hatten meine Eltern, dass ich auch ältere Kinder als wilder Indianerhäuptling anführte. So versuchten sie nachhaltig, mich zu einem braven, angepassten Menschen zu erziehen. Vergebens, denn mein Lieblingsspiel wurde: Kriegserklärung gegen Erwachsene und in der Schule war ich nicht gerade „pflegeleicht“. Mit auffällig hohen Betragensnoten entging ich nur knapp dem Rausschmiss aus dem Gymnasium. Umso mehr engagierte ich mich in der Jugendarbeit – selbst noch ein Jugendlicher – und diskutierte mit Leidenschaft über die krankhaften Auswüchse unserer Konsumgesellschaft. In der Schule bekam ich wenig mit von dem, was unterrichtet wurde, in meinem Maturazeugnis finden sich fast nur „genügend“ und ein einziges „sehr gut“ in Turnen. Wesentlich mehr als in der Schule lernte ich während eines Entwicklungshelfereinsatzes in Papua Neu Guinea. Dort arbeitete ich mit einheimischen Jugendleitern und brachte eine Arbeitsmappe für kooperative Dorfentwicklung heraus. In diesen Jahren lernte ich auch die Mühlviertlerin Maria Schmutz kennen, aus Liebe auf den ersten Blick wurde eine Familie, und zwei Jahre lang versorgte ich meine Kinder, Katharina und Johannes als Hausmann. Gleichzeitig absolvierte ich Ausbildungen als Erwachsenenbildner und Psychotherapeut. Schritt für Schritt versuchte ich mich als selbständiger Unternehmer: zunächst mit Kinderschwimmkursen, Gitarre-Unterricht, dann als Anbieter von Kreativurlauben in Griechenland. Mehr und mehr wurden Aufträge als Lehrbeauftragter zu meinem Beruf und ich begann Erfahrungen und methodische Ideen als Fachbücher zu veröffentlichen. Mein erstes Buch „leiten * präsentieren * moderieren“ wurde ein Bestseller und wird oft als Pflichtlektüre für Erwachsenenbildner bezeichnet. Meine DVD-Video-Seminarbausteine werden in Schulen wie auch bei Führungskräfteseminaren eingesetzt. In „Widerstand als Motivation“ befasse ich mich mit Lernfreude und Leistungswille, in der „Reise zur Lösung“ mit Gesprächsführung für Eigenverantwortung, Teamqualität und Konfliktlösung. Im Gedichtband „nährende Zeilen“ spreche ich über mein Lebensgefühl und im Roman „Stückwerk der Liebe“ erzähle ich von der Suche nach Liebesfähigkeit, zum Teil auch autobiografisch, mit einem Blick auf österreichische Familiengeschichten des letzten Jahrhunderts. Ich bin begeisterter Großvater, leidenschaftlicher Windsurfer, spiele Gitarre, vor allem griechische Lieder. In Verantwortung für unser globales Dorf reise ich meist per Zug und Schiff, verzichte auf ein eigenes Auto und nutze bei Bedarf „Elektro-Carsharing“, einen Flug gönne ich mir etwa einmal in 3 Jahren. Ich esse vegetarisch, konsumiere gezielt und kritisch. Diesen Lebensstil verstehe ich auch als Ausdruck einer spirituellen Haltung, die mich in meiner Arbeit und in meiner Lebensfreude stärkt und die ich in täglichen Meditationsübungen vertiefe. Als Lehrbeauftragter bin ich viel unterwegs, doch andererseits auch ein bisschen sesshaft geworden, denn nach 13 Übersiedlungen bewohne ich nun zum ersten Mal in meinem Leben ein Haus länger als 3 Jahre.